Ein Denkraum ist die Chance, in einem geschützten und vertraulichen Raum, die persönlichen Gedanken zu einem bestimmten Thema zu schildern und einfach mal loszuwerden. Dabei steht nicht im Vordergrund, welchen Standpunkt die Einzelnen vertreten. Es geht vielmehr darum, Verständnis für unterschiedliche Sichtweisen zu entwickeln und den Vortragenden aussprechen zu lassen ohne seine Ansichten und Aussagen zu kommentieren oder gar zu bewerten. Hinter jeder Entscheidung steht eine persönliche Geschichte, die es einfach anzuhören gilt. Dies ermöglicht differenziertes Denken. 

Das Kernstück der Denkräume ist das Zuhören, besser gesagt: HINHÖREN. Alle, die nicht sprechen, hören zu.
Zuhören heißt hier: volles Hinhören, ohne zu hinterfragen, ohne eine Gegenrede zu starten. Ohne überzeugen zu wollen. Gelassen zuhören.
Die Teilnehmenden erfahren dabei die individuelle Geschichte hinter der Sichtweise und Entscheidung Anderer. Hieraus entwickelt sich Verständnis für andere Sichtweisen. Keinen Platz in einem Denkraum finden Überzeugungsreden, Polarisierungen oder Verletzungen.

Ganz wichtig ist dabei: Verständnis heißt nicht EIN-Verständnis. Ich kann und darf meine Einstellung behalten und gleichzeitig akzeptieren, dass andere Meinungen neben meiner eigenen existieren.